und endlich die Gründung des so sehr gewünschten gemeinnützi- gen Vereins „Leben für Geparden e.V.“ im Jahre 1998. Der Verein hat nun 27 Jahre überdauert und viel erreicht. Aber über die Jahre quälte mich die Frage, wie es einmal weiter geht, wenn ich nicht mehr bin. Was wird aus dem Kunsthaus, der Kunstsammlung, dem Film- archiv, dem Fotoarchiv und alles, was über die Jahre entstanden ist? Ein Verein ist wunderbar und viele Spender bringen den „lebensnotwendigen Sprit“ damit der Motor läuft. Letztlich ist ein Verein aber etwas, was in der Gegenwart funktioniert und von dem Initiator und den wenigen Machern, die sich gegenseitig tra- gen und unterstützen, am Leben gehalten wird. Schon seit mehr als zehn Jahren trage ich mich nun mit dem Gedanken, eine Stiftung zu gründen, damit diese mal mein Lebenswerk bekommt und weit über meine Existenz hinaus ar- beiten kann. Eine erster Versuch, eine Stiftung zu gründen und der Gemeinde Rheinau zu unterstel- len, in der ich lebe und arbeite, scheiterte. Nach anfänglicher Begeisterung seitens des Bürger- meisters, wurde das Projekt vom Stadtkämmerer ausgebremst. Angeblich zu viel Verantwortung für die Stadt und dann noch Afrika. Nein, für eine gestandene Kommune ist das undenkbar! Vor einigen Jahren haben wir dann einen weiteren Versuch ge- startet, der aber an den zu hohen finanziellen Forderungen des zu- ständigen Regierungspräsidium scheiterte. Die Stiftungssatzung schlummerte seither als „Sou- venir“ auf der Festplatte meines Computers. Dann kam ein lieber Kunde, Freund und Afrikafan auf mich zu. Ihm ging es nach einem Ansprache Editorial...Film ab... das Luft zum Atmen schafft und alle Kreaturen nach der Schwüle aufleben lässt. Ich begann das Jahr 2025 ohne große Erwartung, aber mit einem Berg emotionaler Arbeit. Ich schrieb nämlich Briefe und Mails von kurz bis sehr lang. Einige der Adressaten haben geweint, einige waren mir böse, einige haben es nicht ernst genommen und einige fanden es wahrscheinlich ziemlich daneben, dass es mir nun plötzlich viel besser ging. Dem nicht genug. Als ich aus den Bergen und tiefem Schnee für einige Tage in mein Kunsthaus zurückkehrte, um mich auf Afri- ka vorzubereiten, war da ein Brief von einem Amtsgericht, den ich erst nach einigen Tagen öffne- te. Dieser Brief machte es erst möglich, dass dieses Magazin das Erste der gemeinnützigen „Matto Barfuss Stiftung“ werden konnte. Jeder fragt sich nach dem Sinn des Lebens und was einmal bleibt. Diese Frage habe ich mir schon sehr früh und über lange Jahre gestellt; schließlich war ich ja der Spinner, der als Künstler bereits mit 12 Jahren die Welt verändern wollte. Mit 14 Jahren arbeitete ich in einem kleinen Vogelschutzverein als Jugendlei- ter (klingt witzig, aber war so), dann die Greifenwarte, dann als vorläufiger Höhepunkt die Barfuss-Alpenüberquerung. Mit 20 Jahren wollte ich einen ge- meinnützigen Tierschutzverein gründen. Das ist allerdings eine schlechte Idee, wenn man hoch verschuldet ist und man tagtäg- lich direkt und indirekt damit konfrontiert wird, dass Kunst und Gemeinwohl im wahrsten Sinne des Wortes brotlos seien. Wie brotlos es war, erkannte ich beim Gang auf die Waage. Nach dunkler Zeit erfolgte dann 1996 die Begegnung mit der Gepardin ‚Diana‘ und ihren 5 Kindern in der Serengeti. “Liebe auf den ersten Blick“ ist schön, aber heißt nicht, dass man wirtschaft- lich aufblüht. Heute kann ich es ja verraten. Ich habe meiner gleichermaßen verzweifelten Frau damals vorgelogen, dass der „Stern“ eine Titelstory über mein „Leben mit Geparden“ machen würde. Die Stern-Redaktion war zwar von den Bildern und der Story begeistert, aber auch wenn es viel später dann so kam, war das zunächst allenfalls ein „Vielleicht“. Immerhin konnte ich privat die Wogen für mona- telanges Leben auf allen Vieren unter Geparden und das damit verbundene Verbrennen des spärlich vorhandenen Geldes glätten. Um es kurz zu machen, der Mut oder auch die Tollpat- schigkeit wurden letztendlich belohnt. Der Bestsellerbildband, die Filme, unendliche TV-Auf- tritte weltweit brachten Erfolg 6